Samstag, 10. Oktober 2009

Ulu Temburong

5.10.
Die primären Regenwälder sind zu Recht der Stolz des Landes. Im Ulu Temburong Nationalpark kann man sich davon überzeugen, wie beeindruckend unberührter Regenwald ist.
Es war nicht ganz leicht hierher zu gelangen: Nachdem früh morgens noch ein kurzer Dreh anstand – Fahrt durch Mangrovenkanäle (ich durfte endlich auch mal mitfahren), packten wir unsere sieben(tausend) Sachen zusammen und verstauten Sie auf einem der Speedboote. Gegen 11 Uhr stiegen wir in das Andere und ab ging es über die BSB-Bucht Richtung Bangar. Hier warteten zwei Minibusse auf uns. Viele helfende Hände hoben unser Gepäck aus den Booten – hinein in die Busse. Alle immer beeindruckt von der Masse und dem Gewicht der Kisten. Nach einer guten halben Stunde Busfahrt, kamen wir zu einem Fluss im Regenwald. Hier sollte alles auf zwei schmale Langboote verteilt werden - inklusive Personen. Die Bootsführer kratzten sich am Kopf und zuckten irgendwann mit den Schultern. Obwohl vorher angekündigt, passte nicht alles auf diese zwei Boote. Also ein Weiteres besorgen…oder aber Gepäck verringern - denn das taten wir kurzerhand. Für zwei halbe Drehtage und eine Übernachtung brauchen wir ja nicht alles und konnten es bei einem Nationalparkmitarbeiter unterstellen.
Mit den Langbooten ging es dann Flussaufwärts. Zu dieser Jahreszeit ist der Wasserstand sehr niedrig und wir nahmen einige Stromschnellen mit Anlauf und dann herausgezogenem Motor bzw. Schraube. Abwechslungsreiche Vegetation und schöne Blicke auf den Fluss und die Landschaft machte die Fahrt kurzweilig und nach etwas über einer Stunde kamen wir im Ulu Ulu Ressort an. Diese schnieke Anlage hat herrschaftliches Flair inmitten des Regenwaldes. Es gibt mehrere schöne Holzhäuser mit Suiten und Ferienwohnungen und einen großen Salon, sowie eine Art Restaurant – alles verbunden mit überdachten Wegen in idyllischer Natur. Der schon fast unangebrachte luxuriöse Eindruck wird jedoch zur Zeit durch Bauarbeiten überdeckt. Die Brunesen lieben offensichtlich Beton. Überall sieht man den weißgrauen Baustoff moderner menschlicher Zivilisation – leider eben auch hier im Dschungel. Der Fluss wird am Ressort befestigt und eine hässliche und unpassende Brücke quert nun das Wasser.
Aber man ist ja nach einer Flussbiegung schon wieder mitten im Regenwald und dort begannen auch unsere Dreharbeiten vor Ort. Unser Guide hatte einen Wasserfall vorgeschlagen, der nicht weit weg sein sollte – 20 min. Los ging es mit kleinem Besteck, wie die kleine Kameraausrüstung mit Ton in Medienkreisen heißt, zunächst mit einem Longboat. Die Bootsführerinnen mussten sich ganz schön plagen, als sie das Boot eine Stromschnelle hochschoben – wir wateten derweil im steinigen Wasser ein paar Meter weiter. Dann führte ein Fußweg im Bett eines schmalen Baches aufwärts in den Dschungel. Überall tropft es und man kann links und rechts kaum ein paar Meter weit sehen – eine grüne Wand. Unser Guide platschte mit seinen Schuhen einfach los ins Wasser – ich habe noch eine Weile versucht, trockene Schuhe zu behalten, dies war aber ein aussichtsloses Unterfangen.
Mit der Ausrüstung ist so ein Marsch bei hoher Luftfeuchtigkeit kein Zuckerschlecken, zumal mich zwei Blutegel angegriffen hatten – ich sie aber beherzt abschütteln konnte. Unser Guide vertröstete uns immer wieder damit, dass es ja nicht mehr weit wäre. Schließlich mussten wir noch paar Felsen erklimmen – immer in Angst abzurutschen und standen dann auf einmal vor dem riiiieeesigen Wasserfall. Nein, dass war nur die Vorstellung von uns allen. In Anbetracht der Erwartungen plätscherte da das Wasser sehr gemächlich über den Felsen…. Nun gut, trotzdem ein nettes Bild. Auf dem Rückweg hieß es Eile mit Vorsicht, da es schon bald dunkel werden würde.
Nach einem leckeren Abendbrot setzen wir uns noch ein paar Minuten auf unsere Veranda. Bald ging aber jeder in sein Zimmer weil es morgen früh bereits um 4 Uhr gilt aufzustehen.

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