Dienstag, 6. Oktober 2009

Buntes Programm

02.10.
Mit CNN Nachrichten und einem Toast-Frühstück wahlweise mit Ei oder Früchten begann unser Tag um 6 Uhr. Doch blieb nicht viel Zeit zu hören, was Herr Schwarzenegger zu den Problemen der Welt zu sagen hat – wir wollten ja mit der Kamera auf Horn Bill-Jagd gehen – in einer gehobenen Wohnsiedlung von Shell-Mitarbeitern! Unser Shell-Kontaktmann Hans Dolls und eine befreundete Biologin – Jaqueline ursprünglich aus den Niederlanden – hatten uns am Vorabend damit verblüfft, dass die von uns so begehrten Hornvögel bei Ihnen in der Wohnsiedlung rumfliegen. „Manchmal sind 10-15 Vögel da“!!! Bei unseren Dreharbeiten in Kalimantan haben wir viel Zeit investiert um ein paar Aufnahmen von den seltenen Tieren zu ergattern und waren sehr gespannt. Und tatsächlich flogen sie so rum, wie bei uns vielleicht Elstern – es ist nicht genau die gleichen wie in K. aber dennoch eine willkommene Möglichkeit diese Vögel zu filmen. Extravagant schnabelgehörnt sind sie schon etwas Besonderes – auch bei den Menschen überall auf Borneo. Wir verbrachten bald 3 Stunden in Vorgärten zwischen schmucken Häuschen, Schulkindern und Hausfrauen in Ihren großen Autos.
Dann ging es aber endlich in den Dschungel – wir fuhren in die Peat-Swamps – Wälder auf sumpfigen Boden. Von diesen gibt es auf der Welt nicht mehr allzu viel – dabei sind sie aber enorme CO2 – Schlucker und auch deshalb so wertvoll.
Mittags dann wieder starkes Kontrastprogramm: die Ölförderanlagen von Shell. Dort wurden wir von einem großen, dickbäuchigen, grauhaarigen Boss (wohl ein Schotte) mit markigen aber freundlichen Sprüchen empfangen. Die beiden Franks bekamen die Erlaubnis den Ölförderturm mit der Kamera zu erklimmen. Nach einer Einweisung und vielen Sicherheitshinweisen wurden sie in rote Blaumännern gesteckt und konnten dann filmen, wie nach Öl gebohrt wird. Als sie durchgeschwitzt wiederkamen, leuchteten die Augen und sie waren zufrieden mit den spannenden Aufnahmen.
Letzte Dreharbeiten standen dann noch an, um die „nickenden Esel“ (wir machen ja Tierfilm) bei der Ölförderung zu filmen und das Billion Barrel Monument.
Mit unserem Bus ging es zurück nach BSB hin zu einer kleinen Anlegestelle, die wir in der Dämmerung erreichten. Dort warteten bereits 5 Herren von der Forstbehörde mit zwei Speedbooten auf uns und unser Gepäck. Die jungen Herren hatten ganz schön zu tun – unser Equipment, privates Gepäck und den Einkauf für 3 Tage zu verstauen – insgesamt über 400 kg.
Mit dem letzten Tageslicht ging es auf die Bucht vor BSB und nach einer dreiviertel Stunde Fahrt erreichten wir im Mondschein die Forst- und Polizeistation auf einer Mangroveninsel.
Mehr dazu dann morgen. Muss jetzt noch schnell Spogeddi Ragout al la Mangrovia essen (Conny und ich kochen gemeinsam) und dann appi ins betti – is schon spät.
Gute Nacht!

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